Detten, Georg von (1887-1934)

 

Geb. am 9.9. 1887 in Hagen/Westf. als Sohn eines Geh. Justizrates; Besuch der humanistischen Gymnasien in Paderborn, Brilon, Soest, Reifeprüfung in Duderstadt;  Kriegsschule Potsdam, Eintritt ins Infanterieregiment Nr. 13 in Münster i.W. als Fahnenjunker, am 22.8. 1908 zum Leutnant befördert, im März 1913 kommandiert zur Dienstleistung, im April 1914 versetzt zum Husaren-Regiment 8 in Paderborn-Neuhaus, 1914-18 mit kurzen Unterbrechungen an der Westfront, am 25.2. 1915 zum Oberleutnant und am 27.1. 1918 zum Rittmeister befördert, nach der Revolution beurlaubt bis zum Abschied als Rittmeister a.D. im November 1919; am 2.9. 1919 in Dresden Heirat mit Renata Luise Barbara Krug von Nidda und von Falkenstein verheiratet, nach der Heeresentlassung zunächst als praktischer Landwirt tätig, 1920-24 Bankbeamter in Frohburg, Leipzig, Osnabrück und 1924-27 Leiter eines Verkehrsunternehmens in Osnabrück, im November 1928 nach Dresden umgezogen, Übertritt zur evang.-luth. Kirche; 1924 Eintritt in die NSDAP, ab Sommer 1929 SA-Führer in Dresden, 1.7. 1932 Gruppenführer der Gruppe Sachsen der SA, November 1932 - März 1933 MdR (Wahlkreis Leipzig), März 1933 - 1.7. 1934 (Wahlkreis Dresden-Bautzen), am 7.4. 1933 kommissarische Ernennung zum Oberpräsidenten für die sächsische Polizei (einschließlich sämtlicher Polizeihilfskräfte), von diesem Amt Ende Juni 1933 wieder entbunden, um als SA-Gruppenführer die Umorganisation der sächsischen SA-Gliederungen durchzuführen, am 3.7. 1933 durch den preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring zur besondereren Verwendung ins preußische Innenministerium nach Berlin berufen und Anfang August 1933 zum preußischen Staatsrat ernannt, am 16.8. 1933 Ernennung zum Sonderbevollmächtigten des Obersten SA-Führers für Preußen, am 14.11. 1933 von Röhm unter Versetzung in den Stab des Obersten SA-Führers zum Chef der Abteilung 6 (Politisches Amt der Obersten SA-Führung) berufen, am 24.6. 1934 Ernennung zum Generalinspizienten für das Landjahr, am 1.7. 1934 (oder 30.6. ?] in Berlin-Lichterfelde im Zusammenhang mit dem "Röhm-Putsch" erschossen.

 

 

[Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 20 (D 156); Reichstagshandbuch 1933,

S. 114; Stockhorst, S. 102f.; Schwarz, S. 635.]